12.05.2020 – Blog / Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus

Nicht in die Waschmaschine

Eine Frage stellt sich immer wieder bei der Hausarbeit: Darf dieses Kleidungsstück eigentlich in die Waschmaschine? Während einige wahllos Spitzen-BHs mit anderen Wäschestücken in die Maschine werfen und auch vor Naturstoffen keinen Halt machen, waschen andere viele Teile aufwändig von Hand. Doch ist das die Mühe wirklich wert? Welche Textilien dürfen wirklich nicht in die Waschmaschine oder in den Wäschetrockner gelangen?

Dürfen Naturstoffe wie Seide und Kaschmirwolle in die Waschmaschine?

Kleidungsstücke aus Seide benötigen eine besonders schonende und aufmerksame Pflege. So sollten Sie diese Naturfaser speziell reinigen, waschen, trocknen und bügeln.

Die wenigsten Seidenprodukte können tatsächlich maschinell gewaschen werden. Dies sollten Sie wirklich nur dann machen, wenn dies ausdrücklich auf dem Etikett steht. Dann sollte das Kleidungsstück bei maximal 35 Grad und in einem Wäschesack gewaschen werden. So wird es vor rauem Kontakt mit der Wäschetrommel geschützt. Falls Ihre Maschine über ein Seidenprogramm verfügt, eignet sich dieses dafür.

Andernfalls ist die chemische Reinigung eine Option. Entgegen vieler Meinungen ist dies jedoch nicht die einzige Möglichkeit, Seidenprodukte zu reinigen. Ebenso können Sie diese vorsichtig von Hand waschen.

Füllen Sie dazu eine kleine Wanne oder Ihr Waschbecken mit lauwarmem Wasser und geben Sie ein Reinigungsmittel hinzu. Dazu eignet sich eine milde Seife oder ein spezielles Seidenshampoo. Da Seide eine Eiweissfaser ist, sollten Sie keine alkalischen Waschmittel oder Wollwaschmittel verwenden. Alkalische Mittel lösen die Oberflächenstruktur der feinen Seidenprodukte auf, wodurch diese aufrauen. Waschmittel, die für Wolle ausgelegt sind, enthalten rückfettende Stoffe, wodurch die Seide speckig aussehen kann. Vor allem sollten Sie darauf achten, dass Ihr Waschmittel weder Bleichzusatz noch Enzyme zur Entfernung von Flecken enthält. Diese schädlichen Inhaltsstoffe lassen die Farbe der Seide verblassen und lösen ihre Eiweissstruktur auf.

Daher ist eine milde Seife oder im besten Fall das spezielle Seidenwaschmittel die beste Wahl. Dieses enthält milde Tenside und keine schädlichen Inhaltsstoffe. Falls Sie kein Seidenwaschmittel haben, so können Sie auch pH-neutrale Shampoos als Ersatz verwenden. Wichtig ist, dass diese keine rückfettenden oder parfümierte Stoffe oder auch Farbstoffe enthalten.

Lassen Sie Ihr Wäschestück bis zu fünf Minuten im lauwarmen Wasser einweichen. Falls die Seide dunkel oder bedruckt ist, waschen Sie diese nur kurz in einem kalten Bad von Hand und lassen Sie diese nicht einweichen. Gehen Sie sehr vorsichtig mit der nassen Seide um und wringen Sie diese nicht aus. Spülen Sie die Seide anschliessend mit kaltem Wasser und etwas Weinessig aus. Gehen Sie dabei gründlich vor, um alle Seifenrückstände restlos zu entfernen. Zum Trocknen rollen Sie die Seide anschliessend in ein trockenes Handtuch ein, anschliessend rollen Sie sie flach aus und ziehen sie gerade. Seide sollte nicht aufgehängt werden, damit sie sich nicht verzieht, sondern im Liegen getrocknet werden. Beim Bügeln sollte die Seide noch leicht feucht sein. Bügeln Sie die Seide auf der falschen Seite und nicht zu heiss. Ansonsten kann die Eiweissverbindung durch die Hitze zerstört werden.

Grundsätzlich gilt bei Naturstoffen wie Kaschmirwolle oder Alpaka, dass Sie diese möglichst selten waschen sollten. Da Alpakas und Kaschmirziegen viel an der frischen Luft sind, reicht für diese Kleidungsstücke oft eine ausgiebige Frischluftkur. Sofern keine starke Verschmutzung vorliegt, zeigen diese Naturstoffe hier ihre selbstreinigende Wirkung. Nur im absoluten Notfall sollten Sie diese Naturstoffe maschinell waschen. Dabei sollten Sie die Kleidung auf links gedreht bei höchstens 30 Grad oder nach Angabe des Etiketts im Wollwaschgang waschen. Die Waschtrommel sollte höchstens halb voll sein, und kein Wäschestück darf harte Teile, wie zum Beispiel einen Reissverschluss, aufweisen. Waschen Sie die Stücke am besten mit speziellem Kaschmirwaschmittel möglichst kurz und schleudern Sie diese bei maximal 600 Umdrehungen pro Minute. In der Waschmaschine können die empfindlichen Naturstoffe aber zerfasern oder verfilzen. Daher eignet sich eine schonende Reinigung von Hand am besten. Weichen Sie das Kleidungsstück dazu nicht ein, reiben Sie dieses nicht und verwenden Sie nur lauwarmes Wasser. Nach einer gründlichen Spülung mit klarem Wasser kann das Kleidungsstück in ein Handtuch gewickelt getrocknet werden und anschliessend bei Kaltluft liegend fertig getrocknet. Verwenden Sie dafür nie einen Wäschetrockner.

Achten Sie darauf, dass auch Teppiche oder Läufer sowie Bettwäsche und weitere Textilien oft aus Naturfasern sind, weshalb diese ebenso schonend behandelt werden müssen.

Achtung: Mit Waschbenzin behandelte Textilien dürfen nie in die Waschmaschine!

Vor allem früher wurden Flecken in Kleidungsstücken gerne mit Waschbenzin entfernt. Sollten Sie ein Kleidungsstück mit Waschbenzin oder brennbaren sowie chemischen Substanzen behandeln, um einen Fleck zu entfernen, darf dieses Kleidungsstück anschliessend auf keinen Fall in die Waschmaschine gelangen. Auch wenn dieser Irrglauben weit verbreitet ist, sollte man in diesem Fall definitiv das Kleidungsstück in die Reinigung bringen, anstatt es zu waschen.

Lederstücke von Hand waschen oder doch in der Waschmaschine?

Schuhe, Jacken und Hosen aus echtem Leder sind meist teure Anschaffungen, und sie sollten deshalb möglichst lange halten. Daher sollten Sie mit Ledertextilien, ganz gleich, ob aus echtem oder künstlichem Leder, vorsichtig umgehen. Die schonendste Art der Reinigung ist definitiv die Handwäsche. Dazu sollten Sie Flecken auf Ledertextilien vorsichtig mit etwas lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch entfernen.

In einem Waschgang kann es nämlich leicht passieren, dass das Leder Risse bekommt, verkratzt, sich verzieht oder anderweitig beschädigt wird. Waschen Sie Lederartikel daher nur im Notfall. Dazu müssen Sie ein Programm mit kaltem Wasser wählen, das für empfindliche Kleidung geeignet ist. Wichtig ist, dass das Programm nicht schleudert. Vor dem Waschgang sollten Sie zur Sicherheit das Innenfutter des Kleidungsstücks oder der Schuhe herausdrehen und Reisverschlüsse befestigen, damit das Leder nicht verkratzen kann. Zudem sollten Sie die Artikel in einem Wäschesack waschen und am besten keine zusätzlichen Kleidungsstücke, vor allem keine mit Knöpfen, Reisverschlüssen und ähnlich harten Teilen, zur Wäsche dazugeben. Nach dem Waschgang sollten Sie auf keinen Fall den Wäschetrockner oder einen Föhn verwenden. Die Kleidung schliesslich gerade aufhängen, damit sie keine Falten bildet.

Eine schonende Pflegecreme oder etwas Olivenöl sorgt anschliessend für einen strahlenden Glanz der Lederoberfläche.

Auch Rucksäcke oder Taschen, die teilweise Leder enthalten, sollten sicherheitshalber wie Lederteile behandelt werden.

Gehen Dessous und Kleidungsstücke mit Spitze in der Waschmaschine kaputt?

Ein Kleidungsstück, bei dessen Reinigung sich viele Frauen unsicher sind und deshalb versuchen, das Waschen zu vermeiden, ist der BH. Grundsätzlich gilt tatsächlich, dass man einen BH je nach Aktivität und Wetter nicht allzu häufig waschen sollte. Eine tägliche Wäsche würden die meisten Dessous langfristig zerstören. Doch hin und wieder können Sie einen BH ohne Weiteres waschen, vor allem bei Sport-BHs müssen Sie sich keine Gedanken darüber machen. Diese sollten nach jeder Nutzung entweder von Hand oder in einem schonenden Waschgang gereinigt werden. Achten Sie dabei auf die Angaben auf dem Etikett, die meisten Sport-BHs sollten bei maximal 40 Grad gewaschen werden und dürfen nicht in den Wäschetrockner.

Klebe-BHs dürfen nie in der Waschmaschine landen. Diese können Sie mit Wasser und Seife von Hand waschen und anschliessend mit der klebenden Seite nach oben gekehrt trocknen lassen.

Bei Bügel- und Spitzen-BHs gehen Sie definitiv auf Nummer sicher, wenn Sie diese einfach von Hand waschen. Für eine effektive Handwäsche können Sie Ihr Waschbecken mit lauwarmem Wasser und etwas Waschpulver auffüllen und den BH hineingeben. Feinwaschmittel eignet sich dafür am besten. Nach einer halben Stunde können Sie die Dessous von Hand durchwaschen und anschliessend sehr gründlich mit kaltem Wasser ausspülen. Diese etwas mühselige Arbeit lohnt sich definitiv. Falls Sie keine Zeit dafür finden, kann der BH auch einmal in der Waschmaschine landen, dies sollte jedoch eine Ausnahme bleiben. Hierbei ist jedoch besonders wichtig, dass Sie ein Wäschesäckchen verwenden. Dieses Netzsäckchen schützt feine BHs davor, sich zu verdrehen oder zu verknoten, die Form zu verlieren oder Risse in der Spitze zu bekommen. Dies kann nämlich andernfalls leicht passieren, wenn der BH an Knöpfen oder Reisverschlüssen anderer Kleidungsstücke hängen bleibt. Ebenso können sich die Ösen des BHs in den Maschen anderer Kleidungsstücke verhaken und diese beschädigen. Falls Sie kein Wäschesäckchen haben, sollten Sie wenigstens den BH verschliessen oder alternativ einen Kopfkissenbezug verwenden. Um die Cups davor zu schützen, dass sie ihre Form verlieren, sollten Sie den BH stets mit kleinen, leichten Wäscheteilen bei maximal 40 Grad waschen.

Falls der BH dennoch etwas seine ursprüngliche Form verliert, so müssen Sie diesen vor dem Trockengang unbedingt in seine alte Form ziehen, damit er nicht verbeult trocknet und die unschöne Form behält. Natürlich sollten Bügel-BHs und Spitzen-Dessous nie im Trockner getrocknet werden.

Grundsätzlich gilt bei feinen Abendkleidern oder Blusen mit Spitzenbesatz, dass Sie die Anweisungen auf dem Etikett beachten und im Notfall die Handwäsche immer vorziehen sollten.

Bei einem Thema scheiden sich die Geister:

 

Dürfen Schuhe in die Waschmaschine oder nicht?

Grundsätzlich gilt, dass harte Sportschuhe mit Metallteilen, Fussballschuhe mit Stollen oder Leichtathletikschuhe mit Spikes keinesfalls in die Waschmaschine sollten, um deren Trommel zu schützen. Auch Taschen und Rucksäcke mit Metallteilen, Rollen und ähnlichen harten Bestandteilen sollten nicht in die Waschmaschine gelangen. Ob Sie nun Sneakers maschinell waschen oder nicht, ist Ihrer Entscheidung überlassen. Definitiv sollten Sie die Schuhe nicht zu häufig waschen, um Nähte nicht zu beschädigen und die Oberfläche nicht aufzurauen. Entfernen Sie dabei den groben Schmutz vorher, nehmen Sie Schnürsenkel und Einlagen heraus und stecken Sie diese mitsamt den Schuhen in einen Wäschesack. Waschen Sie diese in einem schonenden Fein- oder Wollwaschgang bei höchstens 30 Grad. Vollwaschmittel reicht dazu aus. Stopfen Sie nach dem Waschgang die Schuhe mit Zeitungspapier aus, das Sie immer wieder durch trockenes ersetzen. Anschliessend ist die Verwendung von Imprägnierungsspray empfehlenswert.