15.09.2020 – Blog / Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus

Umweltfreundlich putzen und waschen

Mit Hausmittelchen und Energielabel: umweltbewusst putzen und waschen

Das A und O eines Haushalts ist die Sauberkeit. Aber unsere Waschmittel, der Stromverbrauch, all das kann für die Umwelt folgenreich sein. Deshalb sollten wir nicht unbedingt alte Routinen weiterführen. Der Stromverbrauch ist für uns so selbstverständlich, dass wir ihn nicht mehr beachten. Aber gerade hier kann man durch das richtige Verhalten einiges einsparen.

Wenn wir eine neue Waschmaschine kaufen, finden wir an den Geräten ein Energielabel, das die Kundinnen und Kunden über den Stromverbrauch aufklärt. Man sollte die Energieeffizienz der neuen Waschmaschine und des Wäschetrockners in die Kaufentscheidung mit einbeziehen. Besonders wenn es gleich ein komplett neuer Waschturm sein soll. Grundsätzlich sind die heute angebotenen Waschmaschinen und Wäschetrockner wesentlich stromsparender als noch vor wenigen Jahren.

Für die Putzmittel gilt Ähnliches. Hier sind die alten Hausmittel oft besser als chemische Produkte, die seit Jahrzehnten selbstverständlich sind. Denn Essig & Co. greifen wesentlich weniger in die Umwelt ein. Von ihnen sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten.

Die persönliche Ökobilanz ist bei vielen immer noch negativ, trotz allen Diskussionen und Publikationen über Umweltprobleme. Dabei ist es einfach, durch kleine Massnahmen im Alltag Kosten und Energie zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Umweltbewusst waschen mit einer Waschmaschine

Beim Wäschewaschen verbraucht die Waschmaschine für das Aufheizen des Wassers 90 Prozent der zugeführten Energie. Viele Hersteller von Waschmitteln haben während der letzten Jahre die Rezepturen verbessert. Inzwischen bieten sie Produkte an, die bei einer Wassertemperatur von 20 Grad den Schmutz und sogar Fettreste aus der Wäsche lösen. Zwar gilt, dass Bakterien ab 60 Grad zuverlässig unschädlich werden. Viele wissen aber nicht: Die Seifenlauge greift die meisten Erreger derart an, dass sie nach der Behandlung in der Waschmaschine keine Gefahr mehr darstellen.

Die Wahl des Waschmittels

Die Frage, ob es tatsächlich ein vollkommen unbedenkliches Waschmittel für unsere Waschmaschinen geben kann, beantworten Experten meist negativ. Waschmittel enthalten immer Stoffe, die schwer oder nicht komplett abgebaut werden können, und die den Wasserorganismen Schäden zufügen. Aber der Verbraucher, die Verbraucherin kann selber einiges tun, um das Waschen ökologischer zu gestalten. Zunächst hilft es, die Waschmaschine immer voll zu beladen. So spart man Waschmittel und Energie, und mit der richtigen Dosierung braucht man weniger Waschmittel. Bei leicht verschmutzter Wäsche muss nicht die normale Dosierung zugegeben werden, und den Weichspüler sollte man grundsätzlich mit einem Fragezeichen versehen.

Wurde ein Kleidungsstück nur einmal getragen, muss es nicht unbedingt wirklich schmutzig sein. Viele Verbrauchende versuchen mittlerweile, die Waschhäufigkeit zu vermindern, um die Umwelt zu entlasten. Nach einem Restaurantbesuch kann das T-Shirt einen leichten Geruch nach Küche angenommen haben. Dann muss es aber nicht unbedingt in die Waschmaschine. Oft kann nachhaltiges Lüften ausreichen. Besonders während der Nacht auf dem Heizkörper, denn auch warme Zimmerluft tilgt üble Gerüche. Übrigens ist eine Vorwäsche bei der Wirksamkeit der heutigen Waschmittel in den immer weiter optimierten Waschmaschinen ohnehin entbehrlich.

Das richtige Waschmittel für die Waschmaschine

Tatsächlich hat sich bei den Waschmitteln, die wir in unseren Waschmaschinen verwenden, vieles verbessert. Aber Verbraucherinnen und Verbraucher können noch mehr Gutes für unsere Umwelt tun, indem sie ihre Kaufentscheidung nach besonderen Gesichtspunkten fällen. So sollten sie bei den Waschmitteln, die man in die Waschmaschine gibt, die Superkompaktmittel den Kompaktmitteln vorziehen.

Für weisse Wäsche reicht ein normales Waschmittel, das Colormittel aber ist für bunte Wäschestücke durchaus sinnvoll und schont die Umwelt. Denn es enthält keine optischen Aufheller und Bleichmittel. Diese belasten die Umwelt, wenn sie in der Waschmaschine verwendet werden. Braucht man sie nicht, wie bei der Buntwäsche, sind sie für den Waschvorgang nicht notwendig und verstärken die Umweltschäden. Spezialmittel für die schwarze Wäsche sind sogar absolut überflüssig.

Sämtliche Wäschestücke, auch die weissen, werden mit modernen Mitteln in jeder Waschmaschine sauber, wenn sie zwischen 30 und 40 Grad gewaschen werden. Der Kochwaschgang der Waschmaschine ist in den meisten Fällen vollkommen sinnlos.

Umweltfreundlich putzen und waschen

Den Härtegrad des Wassers beachten

Für das Dosieren sollte der richtige Messbecher eingesetzt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft vernachlässigt wird, ist der Härtegrad des Wassers an Ihrem Wohnort. Denn auch er bestimmt, wie viel Waschmittel in die Waschmaschine muss und was zu viel ist. Bei weichem Wasser braucht die Waschmaschine weniger Waschmittel, bei härterem Wasser sollte die Dosierung höher ausfallen. Die örtlichen Wasserwerke oder die Gemeinde geben über die Eigenschaften des Wassers Auskunft.

Waschmittel in Pulverform werden in Tests immer wieder besser bewertet als Flüssigwaschmittel. Denn ihre Inhaltsstoffe sind wirksamer und führen zu besseren Waschergebnissen. Übrigens erfahren Allergiker auf den Internetseiten der Hersteller, welche Inhaltsstoffe in einem Waschmittel sind.

Alle Backofenreiniger belasten die Umwelt und die Gesundheit mehr oder weniger erheblich. Man sollte Mittel verwenden, die mit einem schwarzen Kreuz gekennzeichnet sind („reizend“) und „ätzende“ Reiniger (orangerote Hand) lieber meiden. Besser säubert man den Ofen mit Spülmittel und Wasser, wenn er noch 50 Grad warm ist. Übrigens sind Flecken kein hygienisches, sondern ein optisches Problem.

Hausarbeit als Bewegungstraining

Niemand mag einen schmutzigen Boden leiden, der mit Haaren und Staub übersät ist, und Ecken, in denen sich Staubmäuse tummeln. Dann greift die Reinigungskraft gern zum Staubsauger, aber dem Schmutz mit der puren Muskelkraft beizukommen, ist erheblich schonender für die Umwelt. Der elektrische Staubfänger braucht nicht nur Energie, sondern wirbelt auch etliches an Staub und Bakterien in die Luft. Und die Schadstoffe setzen sich auf den Möbeln und Haushaltsgeräten ab. Wenn es aber doch unumgänglich ist, den Sauger zu verwenden, tut es oft auch eine niedrigere Saugstufe. Denn dies spart erheblich Strom und ist meistens völlig ausreichend. Ausserdem sind heute etliche Geräte im Angebot, die weniger Strom verbrauchen.

Grosse Auswahl an Putzmitteln

Supermärkte und Drogerien halten ein unübersehbares Angebot an Putzmitteln bereit. Verbrauchende haben die Qual der Wahl und bleiben oft ratlos zurück. Welches Waschmittel ist denn sinnvoll, muss es die Superaktivkraft sein, oder nehme ich doch die Chlorkraftkugeln? Aber aggressive Reiniger schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit. Denn oft enthalten sie Konservierungsmittel und Duftstoffe, die Allergien auslösen, die Atemwege und Haut reizen.

Für die meisten Reinigungen im Haushalt reicht ein neutraler Allzweckreiniger. Er ist geeignet für Fussböden, die Fenster und die allermeisten Oberflächen. Hartnäckiger Schmutz und beharrliche Verkrustungen kapitulieren vor Scheuerpulver oder vor dem Kratzschwamm. Das Spülmittel ist selbstredend bei Geschirr die richtige Wahl. Es eignet sich aber auch als Allzweckreiniger, denn es besitzt vor allem fettlösende Eigenschaften.

Handelsübliche Reiniger und ihre Anwendung

Der Küchenherd: Für die Sauberkeit der Kochplatten genügt ein feuchter Lappen. Die noch warmen, aber auf keinen Fall heissen Ceranfelder einfach abwischen. Spezialreiniger sind hier wie in vielen anderen Fällen ebenfalls nicht notwendig. Denn diese chemischen Produkte enthalten Silikone, die biologisch nicht abgebaut werden können.

Geschirr spülen: Die üblichen Handspülmittel enthalten heute kaum noch Stoffe, die als umwelt- oder gesundheitsschädlich gelten können. Probleme entstehen mittlerweile dadurch, dass Verbrauchende diese Mittel zu häufig einsetzen und zu viel davon verwenden. Besser ist es, das Spülwasser erst dann zu wechseln, wenn kein Schaum mehr zu sehen ist. Beim Kauf sollten Sie immer Konzentrate wählen und dickflüssige Produkte. Denn so wird das Dosieren einfacher, und man verbraucht nicht zu viel Spülmittel.

Spülmaschinenreiniger belasten immer die Umwelt, denn in ihnen sind grosse Mengen an Phosphaten enthalten. Zudem sind in den Maschinenreinigern mehr aggressive Stoffe als in Spülmitteln. 

Aber auch der Geschirrspüler kann mit Pluspunkten auf sich aufmerksam machen, das konnten Experten für Haushaltstechnik nachweisen. In einem Experiment, das europaweit durchgeführt wurde, zeigten sich überraschende Ergebnisse. 140 schmutzige Geschirrteile wurden von Versuchspersonen per Hand gewaschen. Die Wissenschaftler verglichen ihren Wasser- und den Stromverbrauch mit dem einer handelsüblichen Geschirrspülmaschine. Und siehe da, der Öko-Pokal ging an die Maschine. Das gilt aber nur, wenn der Geschirrspüler sehr voll beladen wird und Pfannen und Töpfe aussen vor bleiben. Noch ein überzeugendes Argument für den Geschirrspüler: Im Jahr spart er unglaubliche 16 Tage Arbeitszeit!

Putzmittel, die bereits unsere Grosseltern kannten

Noch immer ist Essig das effektivste Mittel gegen Kalkbeläge. Ist der Wasserkocher verkalkt, den Krugboden mit Essig befüllen und loskochen. Nachspülen nicht vergessen, sonst hat man hinterher Essigwasser. Die Armaturen in Bad oder Küche reinigt ein Wattestreifen. Dieser wird mit Essig getränkt und um die Kalkablagerungen gewickelt. Nach wenigen Stunden abwaschen und polieren.

Kaum zu glauben, aber Backpulver enthält tatsächlich Bleichstoffe. Damit ist es ein ideales Hausmittel, um weisse Fugen zu säubern. Frische Fettflecken auf Kleidungsstücken können der Backzutat ebenfalls nicht widerstehen. Etwas Backpulver auf den Fleck geben und ca. 12 Stunden einwirken lassen.

Wenn Backpulver und klares Wasser vermischt werden, erhält man eine Creme mit hoher Reinigungskraft. Sogar Küchenschränke oder Wände kann man damit bestreichen. Zunächst grosszügig auftragen, trocknen lassen, schliesslich abwischen oder abschaben.

Zitronen, Coca-Cola und Salz

Zitronen, Coca-Cola und Salz

Zitronen sind schmackhaft, aber das ist nicht ihre einzige positive Eigenschaft. Auch als Allzweckreiniger haben die Zitrusfrüchte ihre Qualitäten. Sie helfen sogar, den Weichspüler einzusparen, wenn man der Wäsche eine gut ausgepresste Zitronenhälfte beigibt. Die nicht verwendete Hälfte wandert in den Kühlschrank und vertreibt dort unangenehme Gerüche. Auch ein verschmierter Spiegel wird mit Zitronensaft wieder sauber. Anschliessend gut nachpolieren.

Coca-Cola reinigt über Nacht den verstopften Abfluss. Mit Salz bekommt man ein verschmutztes Ofenblech wieder blitzblank. Salz auf dem Blech verteilen, im Ofen erhitzen, bis das Salz eine braune Farbe annimmt. Das Ofenblech herausnehmen und das Salz entfernen.

Die richtigen Werkzeuge beim Putzen

Gute Bürsten machen das Putzen effektiv. Mit Mikrofasertüchern und einem Fensterabzieher verringert man den Gebrauch von Chemikalien erheblich. Putztücher sollten Sie immer gut ausspülen und trocknen. Verbreiten sie aber bereits einen üblen Geruch, werden sie nur in der Waschmaschine wieder sauber. Für Spülbürsten und Schwämme reicht die Reinigung im Geschirrspüler.

Den Keimen beikommen

Um bei aller Rücksicht auf die Umwelt die Reinlichkeit nicht zu kurz kommen zu lassen, sollten Sie beim Putzen ein paar Verhaltensregeln beachten. Es ist besser, die in der Küche verwendeten Lappen mehrmals in der Woche zu wechseln. Werden sie gewaschen, dann bei 60 Grad in der Waschmaschine. Nicht für alles denselben Putzlappen einsetzen, sondern für verschiedene Bereiche jeweils einen eigenen. Also das Spülbecken separat mit einem besonderen Schwamm oder Lappen behandeln, ebenso die Fussböden, die Toilette sowieso. So können die Keime nicht von einem Ort an andere verteilt werden.

In jedem Haushalt gibt es die Orte, die beim Putzen regelmässig vergessen werden. Hier hilft ein Putzplan, um die Übersicht zu behalten. Dann wird etwa der Kühlschrank in regelmässigen Intervallen mit einem Allzweckreiniger und Wasser gereinigt. Abfalleimer so oft es geht entleeren und von Zeit zu Zeit wischen, und zwar von aussen und von innen. Sonst entwickeln sich irgendwann Keime. Türklinken und Lichtschalter ebenfalls immer wieder abwischen, auch hier einen milden Allzweckreiniger und Wasser verwenden.

Regelmässiges Lüften versorgt die Räume mit Sauerstoff und beugt Schimmel vor. Sogenannte Lufterfrischer und alle anderen Raumsprays enthalten eine erhebliche Menge an Chemikalien und belasten die Raumluft.

Besonders wer eine Waschmaschine kaufen will und vielleicht noch einen Wäschetrockner gleich dazu, sollte sich an Umweltstandards orientieren. Moderne Waschmaschinen sind mit einem Energielabel ausgestattet, aus dem unter anderem ihre Energieeffizienz hervorgeht. Nicht nur für umweltbewusste Kundinnen und Kunden sind diese Angaben wichtig. Hier erfährt man, ob sich die Stromrechnung durch die neue Waschmaschine demnächst verringert. Überhaupt sind die vorherigen Tipps immer auch für Nutzende selbst von Vorteil, denn Umweltbelastung heisst immer und zuallererst Gesundheitsbelastung. Die alten Hausmittel sind zudem oft ähnlich wirkungsvoll wie chemische Produkte, kosten weniger und bieten demnach nur Vorteile, wenn man sie bevorzugt.