Wäschetrockner kaufen: Was muss man beachten? Die wichtigsten Tipps

Während viele aufgrund hoher Kosten und hohem Energieverbrauch früher auf die Investition eines Wäschetrockners verzichtet haben, findet das Gerät mit neuen technischen Innovationen heute immer mehr Anklang. Grund dafür ist zum einen, dass es eine grosse Zeit- und Arbeitsersparnis darstellt. Statt sich nach den Wetterbedingungen richten zu müssen, ist die Wäsche zu jeder Jahreszeit innert kurzer Zeit trocken. Zudem muss nichts mehr aufgehängt werden, da die Wäsche ganz einfach in den Tumbler kommt. Darüber hinaus überzeugt die mögliche Platzersparnis. In Wohnungen ohne Waschküche oder Ähnliches nimmt ein Wäscheständer viel Platz ein, während es für einen Wäschetrockner wie für eine Waschmaschine  oft eine passende Nische gibt. Auch diejenigen, die ihre Wäsche schonen wollen, haben mit dem richtigen Wäschetrocknermodell einen grossen Vorteil. Die Wäsche kommt weicher und glatter aus dem Trockner, sodass kein schädlicher Weichspüler oder ein Bügeleisen mehr nötig ist.
Entscheidet man sich dazu, in einen Tumbler zu investieren, stellt sich schnell die Frage, welches Modell das Richtige ist. Das Marktangebot ist mit verschiedenen Programmen und Grössen sehr vielfältig, weshalb die Entscheidung umso überlegter sein sollte. Im Folgenden sind die wichtigsten Aspekte beim Wäschetrocknerkaufen aufgelistet und näher erläutert.

Tipp 1: Die Energieeffizienzklasse eines Tumblers

Einen Wäschetrockner zu kaufen, bedeutet heutzutage nicht mehr, die Stromrechnung in die Höhe schiessen zu lassen. Eine gute Energieeffizienzklasse spart einige Kosten und ist deshalb direkt auf den Modellen angegeben. Das angebrachte Energielabel gibt jedem potenziellen Käufer Auskunft über die Energieeffizienz sowie die Trocknungsart, Lautstärke und maximalen Beladung.
Kategorisiert sind Tumbler in den Klassen A+++, die als am sparsamsten gelten bis hin zur Klasse C, die den höchsten Verbrauch aufweisen. Ein sparsames Gerät und ein verschwenderisches Gerät können dabei bis zu 500 kWh Unterschied pro Jahr aufweisen. Umgerechnet sind das bis zu 100 CHF jährlich, die man mit einem energieeffizienten Modell einsparen kann. Aus diesem Grund ist es von finanziellem Vorteil, einen Wäschetrockner mit einer höheren Energieklasse auszuwählen. Wärmepumpentrockner sind mit Energieklassen von A bis A+++ die effizientesten Gerätetypen, liegen aber auch im Anschaffungspreis im höheren Bereich.

Tipp 2: Mögliche Programme und Optionen beim Wäschetrockner

Welche Programme und Optionen bei einem Trockner notwendig sind, variiert je nach individuellem Haushalt. Dabei ist vor allem zu beachten, welche Textilarten gewaschen und getrocknet werden sollen. Dadurch weiss man, ob Spezialprogramme für beispielsweise Wolle, Seide oder Funktionstextilien empfehlenswert sind. Bügelfeucht, schranktrocken und pflegeleicht sind hingegen gängige Programme, die vorhanden sein sollten. Ein Timer, damit der Trockner auch während man unterwegs ist nicht zu lange läuft und Energie verschwendet, ist ebenso wünschenswert. Darüber hinaus können Funktionen wie das Programmende oder eine schonendere Trocknung vorteilhafte Optionen sein. Über solche Programme hinaus bieten namhafte Hersteller auch Sonderausstattungen bei ihren Trocknern an. Solche Sonderausstattungen beinhalten beispielsweise eine Innenbeleuchtung, einen Signalton bei Programmende oder Feuchtigkeitssensoren. Solche Sensoren, die die Programmzeit je nach Feuchtigkeit regulieren, sparen zusätzlich Energie und bewahren die Wäsche vor Übertrocknung. Natürlich erhöhen Ausstattungen wie diese den Preis eines Wäschetrockners und sollten deshalb gut durchdacht werden.

Tipp 3: Lautstärke des Trockners beachten

Genau wie eine Waschmaschine sorgt auch ein Wäschetrockner für eine hohe Lautstärke. Die Lautstärke wird direkt auf dem EU-Energielabel vom Hersteller angegeben und sollte beim Kauf beachtet werden. Je nachdem, ob der Trockner in der Wohnung oder in der Waschküche stehen soll, sind bestimmte Modelle mit ihrem Lautstärkepegel besser geeignet. Moderne Geräte sind in der Regel mit einem Lärmpegel von etwa 65 Dezibel gekennzeichnet. Diese Lautstärke entspricht einer Gruppenkonversation und wird von Menschen als normal bis erträglich wahrgenommen. Sie können somit problemlos in der Wohnung laufen gelassen werden. Geräte mit einem höheren Lärmpegel von bis zu 70 bis 80 Dezibel sind mit ihrer Lautstärke eher für die Waschküche geeignet, da sie sonst als störend empfunden werden können.

Tipp 4: Abwasserabfluss beim Trockner

Ein weiterer Aufwand kann bei manchen Geräten durch die Abwasserentsorgung entstehen. Dabei muss nach jedem Einsatz des Wäschetrockners der integrierte Wasserbehälter manuell geleert werden. Komfortabler und zeitsparender erscheinen Modelle mit automatischem Abwasserabfluss. Bei diesen muss lediglich einmalig der integrierte Abwasserschlauch an den Wasserabfluss angeschlossen werden. Zwar ist es nur ein kleiner Aspekt, dennoch sollte man auch ihn bei der Kaufentscheidung berücksichtigen.

Tipp 5: Manuelle oder automatische Filterreinigung des Tumblers

In Tumblern sammeln sich mit jeder Trocknung reichlich Flusen an, die im integrierten Flusensieb aufgefangen werden. In der Regel muss dieses sowie das Kondensatorsieb per Hand gereinigt werden. Die Modelle mancher Trockner umfassen auch ein integriertes Programm für die Filterreinigung. Ob sich die zusätzlichen Kosten für eine solche Sonderausstattung lohnen, sollte vor dem Kauf abgewogen werden.

Filter bei Wäschetrockner reinigen

Tipp 6: Das richtige Fassungsvermögen des Tumblers

Um das richtige Fassungsvermögen des neuen Wäschetrockners zu bestimmen, orientiert man sich am Fassungsvermögen der Waschmaschine. Es sollte mindestens so gross wie das Fassungsvermögen der Waschmaschine und im Optimalfall grösser sein. Bei der Waschmaschine orientiert sich das Fassungsvermögen nur an Trockenwäsche, während es sich beim Tumbler um feuchte Wäsche handelt, die entsprechend mehr wiegt. Aus diesem Grund ist ein grösseres Trocknermodell empfehlenswert. Nach der Wäsche erhöht sich das zu fassende Gewicht um in der Regel ein bis zwei Kilogramm. Für Single-Haushalte werden drei bis fünf Kilogramm Fassungsvermögen als Norm gesehen. Zwei-Personen-Haushalte sollten beim Gerätekauf ein Modell mit fünf bis sechs Kilogramm Fassungsvermögen wählen, während für einen Familienhaushalt ein Sieben- bis Neun-Kilogramm-Gerät einzuplanen ist.

Tipp 7: Die richtige Laufzeit(-Steuerung) des Wäschetrockners

Manche Wäschetrockner-Modelle sind mit der Funktion einer feuchtgesteuerten Trocknung ausgestattet. Dabei erkennen Feuchtigkeitssensoren den Feuchtigkeitsgrad der Wäsche und regulieren so die Programmzeit. Diese Funktionsweise sorgt dafür, dass nur so viel Energie verbraucht wird, wie für die Trocknung benötigt. Zudem wird die Wäsche vor einer möglichen Übertrocknung geschützt.
Weniger vorteilhaft, aber auch weniger kostspielig erscheinen zeitgesteuerte Geräte. Diese beenden die Trocknung nach eingestellter Zeit des Nutzers und sind oftmals länger in Betrieb, als es nötig wäre.

Tipp 8: Platzsparende Alternativen einbeziehen

In kleineren Wohnungen mit wenig Stellfläche ist die Investition eines Wäschetrockners schnell eine Frage des Platzes. In diesem Fall stehen auch einige platzsparende Alternativen zur Trocknung zur Verfügung. Eine Option dabei ist es, einen Toplader-Trockner zu wählen. Dieser ist in seiner Bauweise schmaler und lässt sich statt von vorne von oben befüllen.
Auch ein Wäschetrockner, der die Funktionen einer Waschmaschine und eines Trockners kombiniert, spart viel Platz in Länge und Höhe ein, ohne dass man sich für nur ein Gerät entscheiden muss. Ein Nachteil dabei ist allerdings, dass das Fassungsvermögen der Trocknungsfunktion nur der Hälfte der Waschfunktion entspricht. Zudem verbraucht diese Alternative mehr Wasser und Strom als die Einzelgeräte dafür. Ähnlich funktionierend – aber in der Höhe platzaufwendiger – ist ein Waschturm. Bei diesem sind Waschmaschine und Wäschetrockner aufeinandergestellt und nehmen so nur in der Höhe mehr Platz ein.

Tipp 9: Der richtige Gerätetyp

Auch beim Wäschetrockner kaufen steht man einer Reihe unterschiedlicher Modelltypen gegenüber, die sich in ihren technischen Daten unterscheiden. Jede Art von Wäschetrockner hat verschiedene Vor- und Nachteile. Aufgrund dieser Eigenschaften sind manche Typen beispielsweise eher als platzsparende Option für kleine Wohnungen geeignet. Andere Modelle zeichnen sich hingegen durch ihre energiesparende Funktionsweise aus. Um eine Übersicht aller Vor- und Nachteile der drei gängigsten Trocknertypen zu gewähren, sind die Arten mit ihren wichtigsten Eigenschaften aufgelistet und erläutert.

Ablufttrockner:

Diese Art von Wäschetrockner ist der ursprüngliche Typ und damit auch die Vorlage für modernere Tumbler-Arten wie dem Kondensations- und Wärmepumpentrockner. Im Vergleich zu solchen moderneren Modelltypen arbeiten Ablufttrockner ohne einen geschlossenen Luftkreislauf. Stattdessen wird die Wäsche innerhalb einer rotierenden Trommel durch die Drehbewegung und die warme Luft getrocknet. Bei einem Ablufttrockner wird die benötigte Luft zum Trocknen zunächst erwärmt, um dann in die Trommel geführt zu werden. In der Trocknungsphase entzieht diese Art Trockner den Textilien das Wasser, das in Form von feuchter Trockenluft abgeführt werden muss. Diese Trockenluft muss mithilfe eines Ableitungsschlauchs nach draussen abgeleitet werden. Innerhalb eines Raums würde die entweichende Trocknerluft mit ihrer Feuchtigkeit Wände und Decke beschädigen und beispielsweise für Schimmel sorgen. Aus diesem Grund muss der Ableitungsschlauch aus beispielsweise einem offenen Fenster oder einer ähnlichen Öffnung gehängt werden. Der Schlauch selbst muss dabei mindestens einen Durchmesser von 10 cm aufweisen und darf nicht länger als drei Meter sein. Auch die Steigung zum Fenster darf nicht zu steil sein, weil es sonst zu einem Wasserstau innerhalb des Schlauchs kommen könnte.

Der Standplatz eines Ablufttrockners muss gut durchdacht sein und ist nicht für jede Wohnung geeignet. Neben einem Netzstecker ist auch der Abluftanschluss eine Notwendigkeit. Dieser ist der Grund für einige Nachteile, die die Funktionsweise mit sich bringt. Da ein Fenster als Abluftanschluss immer geöffnet sein muss, ist dieser Umstand in kalten Jahreszeiten eher unkomfortabel. Zudem besteht ein Risiko, dass der Schlauch verrutscht und das Kondenswasser sich anstaut oder die Luft in den Raum ausweicht. Mit der Abwesenheit eines geschlossenen Luftkreislaufes weist diese Trocknerart zudem den höchsten Energieverbrauch auf.
Vorteile, die dieser Typ mit sich bringt, sind eine einfache, robuste Technik, die sich über lange Zeit bewährt hat, sowie die Tatsache, dass kein Wasserbehälter zu wechseln ist. Auch die simple Handhabung, die im Vergleich kürzeste Trocknungszeit und der verhältnismässig niedrige Kaufpreis sind Argumente für die Wahl eines Ablufttrockners.

Kondensationstrockner:

Wie der Name schon verrät, arbeitet ein Kondensationstrockner mittels Kondensation. Das definiert den Übergang vom gasförmigen in den flüssigen Zustand eines Stoffes. So wird der geladenen Wäsche mithilfe von Warmluft Flüssigkeit entzogen, die durch die Zufuhr von kalter Luft kondensiert, also verflüssigt wird. So ist im Gegensatz zum Ablufttrockner ein geschlossener Luftkreislauf gegeben, sodass keine Abführung der Luft anfällt. Stattdessen wird die Feuchtigkeit in verflüssigtem Zustand in einem Wasserbehälter aufgefangen und muss anschliessend nach jeder Trocknung manuell geleert werden. Dieses ständige Leeren des Behälters ist zwar ein verhältnismässig kleiner Aufwand, stellt für viele allerdings einen erwähnenswerten Nachteil dar.
Ein weiterer Nachteil ist der Einfluss auf die Raumluft, den ein Kondensationstrockner hat. Da er diese aufheizt und anfeuchtet, ist diese Trocknerart für schlecht belüftete, kleine Räume ungeeignet. Stetiges Lüften muss bei einer Anschaffung also möglich sein. Abgesehen davon benötigt der Stellplatz für ein Modell dieser Art einen Netzstecker und je nach Modell optional einen Abwasser-Anschluss. Bei Modellen mit einem Abwasserschlauch ist der Nachteil des Wasserbehälterleeren beseitigt, erfordert aber einen Stellplatz mit passendem Anschluss.
Zwar ist ein Kondensationstrockner in seiner Anschaffung teurer und trocknet etwas länger als beispielsweise ein Ablufttrockner, spart allerdings mit seiner energiesparenden Funktionsweise Energie und die dazugehörigen Kosten ein.

Wärmepumpentrockner:

Eine weiterentwickelte Version des Kondensationstrockners stellt der Wärmepumpentrockner dar. In seiner Funktionsweise arbeitet er im Grunde gleich, aber die integrierte Wärmepumpe ermöglicht darüber hinaus die Kondensation der kalten Zuluft. Ein solcher Tumbler verwendet für die Trocknung somit keine kalte Aussenluft und kann flexibel die Temperatur regulieren. Das macht auch die Standortwahl um einiges flexibler und einfacher, da nur ein Netzstecker sowie ein optionaler Abwasseranschluss benötigt wird.
Ein Gegenargument ist der im Vergleich deutlich höhere Anschaffungspreis solcher Modelle. Da die Technik eines Wärmepumpentrockners zudem komplexer ist als andere Typen, ist ein solcher Wäschetrockner auch wartungsintensiver. Neben diesen preislichen Nachteilen muss auch hier nach jeder Trocknung der Wasserbehälter geleert oder ein Abwasseranschluss verbaut werden. Auch die Trocknungsdauer nimmt bei einem Wärmepumpentrockner oftmals sehr viel mehr Zeit in Anspruch als bei anderen Trocknerarten.
Die fortschrittliche Funktionsweise des Wäschetrockners erlaubt eine grosse Einsparung an Energie und macht diesen Typen zu der energiesparsamsten Variante der drei Trocknerarten. So werden gegenüber anderen Trocknern etwa bis zu 50 bis 60 Prozent Energie gespart.