Wie Wäsche richtig trocknen im Sommer und im Winter?

Je nach Haushalt kommt es zu unterschiedlich hohen Wäschebergen. Neben der täglichen Bekleidung müssen auch immer wieder stärker verschmutzte Wäschestücke wie Handtücher, Unterwäsche oder Sportbekleidung gewaschen werden. Man sollte grundsätzlich eine Waschmaschine kaufen, die unterschiedliche Programme und auch spezielle Hygiene- und Allergikerprogramme anbietet. Mit dem Waschen selbst ist es dabei allerdings noch nicht getan. Auch das richtige Trocknen gehört zum Kreislauf für hygienische Wäsche. Andernfalls kann es passieren, dass die Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine nicht richtig trocken wird, sich Schimmel bildet oder sich unangenehme Gerüche und auch Bakterien verbreiten.

Der hygienische Wäschekreislauf

Der klassische Waschkreislauf unterteilt sich in die Bereiche des richtigen Vorsortierens, den Transport zu Waschmaschinen, das sogenannte Barriereprinzip, den sinnerschen Kreis, die Trocknung der Wäsche sowie gegebenenfalls das Verpacken, das Konfektionieren, den Transport und die Lagerung. Dabei wurde der Wäschekreislauf vor allen Dingen für Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime konzipiert, um dort grösstmögliche hygienische Standards zu schaffen. Aber auch in den eigenen vier Wänden kann man viele Vorgaben übernehmen und umsetzen, um so eine bestmögliche Hygiene zu erreichen. Neben dem Aspekt, eine hochwertige Waschmaschine zu kaufen, wollen wir vor allen Dingen auf die Trocknung der Wäsche eingehen.

Die richtige Trocknung

Grundsätzlich ist es wichtig, die Wäsche nach dem Waschen schnellstmöglich aus der Waschmaschine zu nehmen und sie zum Trocknen aufzuhängen oder in einen Wäschetrockner zu geben. Unter schnellstmöglich versteht man eine maximale Höchstdauer von vier Stunden. Handelt es sich um sogenannte Flachwäsche, dann muss diese zwingend gemangelt werden. Wäsche kann, solange sie noch feucht ist, leichter Kontaminationen aufnehmen. Besonders in der Heissmangel wird durch das Erreichen sehr hoher Temperaturen von 160 bis 200 °C eine sogenannte thermische Desinfektion erreicht. Bevor die Wäsche in die Mangel gegeben wird, sollte sie für 5 Minuten in den Wäschetrockner, damit sie hier kurz antrocknen kann. Dies sorgt dafür, dass die Wäsche nach der Entnahme aus der Waschmaschine aufgelockert wird und die einzelnen Wäschestücke getrennt werden. Gleichzeitig unterstützt dieses Antrocknen die Formbeständigkeit der Wäschestücke. Soll Wäsche professionell und unter Einhaltung grösstmöglicher Hygienestandards getrocknet werden, so ist die thermische Trocknung zwingend. Durch eine bestimmte Absaugtechnik wird hier die Feuchtigkeit zusätzlich aus der Wäsche gezogen. Das Trocknen an der Wäscheleine wäre in diesem Fall ungeeignet.

Wäsche aus Waschmaschine entnehmen

Im Winter den Keller zum Trocknen nutzen

Wenn man Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine im Keller trocknen möchte, dann ist das nicht unbedingt unproblematisch. Der Keller ist aber oftmals die einzige Alternative, wenn man über keinen Balkon oder Garten verfügt oder die Aussentemperaturen entsprechend kalt sind. Auch bei feuchter Witterung kann die Wäsche nicht im Freien getrocknet werden. Allerdings sind Keller auch nicht frei von Feuchtigkeit. Je nachdem, wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt im Keller ist, kann die Trockenzeit der Wäsche nach der Entnahme aus der Waschmaschine entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen. Wird Wäsche im Sommer in den Kellerräumen getrocknet, kann sich zudem sogenanntes Schwitzwasser absetzen. Dies führt zu einem Anstieg von Kondenswasser. Ein weiterer Aspekt ist das Vorhandensein einer Heizung. Sehr kalte Kellerräume verlangsamen die Trocknung der Wäsche nach der Entnahme aus Waschmaschinen. Sollten die Kellerräume jedoch beheizbar sein, so kann die Wäsche entsprechend schneller trocknen. Warme Luft ist grundsätzlich in der Lage, mehr Feuchtigkeit aufzunehmen. Ist der Keller sehr kalt und die Aussentemperaturen im Unterschied zu hoch, führt einströmende Luft ebenfalls zu einer Kondensierung. Durch diesen Effekt trocknet die Wäsche letztendlich langsamer. Sind die Temperaturunterschiede sehr gross, so kann es passieren, dass die Wäsche nach dem Waschen in Waschmaschinen gar nicht trocken wird. Grundsätzlich kann man die Trockenleistung der Kellerräume aber positiv beeinflussen und unterstützen. Wird ein Wäschetrockner benutzt, so sollte man darauf achten, dass die Abluft immer nach aussen entweichen kann und sich nicht im Keller sammelt. Generell sollte man weiter dafür sorgen, dass möglichst wenig Feuchtigkeitsquellen vorhanden sind. Wer die Möglichkeit hat, sollte die Kellerräume beheizen. Es empfehlen sich Temperaturen zwischen 18 und 22 °C. Ein Ventilator kann zudem für eine bessere Luftzirkulation sorgen. Zusätzlich hilft das Aufstellen von Luftentfeuchtern, die die vorhandene Feuchtigkeit absorbieren. Ein gewisses Mass an Feuchtigkeit entweicht im Übrigen nach der Wäsche auch aus den Waschmaschinen. Gelüftet werden sollten die Räume besonders in den Sommermonaten nur kurz und nur in der Nacht, um den Temperaturschwankungen entgegenzuwirken. Damit die Wäsche nach der Entnahme aus der Waschmaschine nicht zu nass auf die Leine gelangt, sollte sie nach Möglichkeit mit einer höheren Schleuderzahl vorgetrocknet werden. Auch im Wäschetrockner lässt sich die Wäsche kurz antrocknen. Prinzipiell sollten die Fenster in den Kellerräumen nach Möglichkeit geschlossen bleiben oder nur zum Stosslüften geöffnet werden. So kann weder zu warme noch zu feuchte Luft eindringen. Auch lässt sich ein Heizlüfter verwenden, um die Wäsche anzutrocknen. Beim Bau sollte man darauf achten, dass sowohl die Boden- als auch die Wandverkleidungen feuchtigkeitsbindend sind. Hier eignen sich besonders Tuff oder Ziegelsteine. Den Feuchtigkeitsgehalt in der Luft kann man im Übrigen mit einem Hygrometer nachmessen. Liegen die angezeigten Werte hier bei über 40 Prozent, so wird sich eine Trocknung der Wäsche als schwierig erweisen und man sollte zu Alternativen greifen.

Im Sommer: Trocknung im Freien

Alternativ zur Wäschetrocknung im Keller kann man die Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine natürlich auch an der frischen Luft trocknen. Dies ist vor allem in den Sommermonaten eine gute Wahl. Grundsätzlich ist diese Alternative besonders umweltfreundlich und im Vergleich zur Anschaffung eines teuren Wäschetrockners preiswerter. Dadurch, dass die Wäsche an der Luft hängt, erhält sie einen besonders frischen Duft. Ein weiterer Vorteil ist, dass weisse Wäsche durch die UV-Strahlung geblichen wird. Man muss also kein zusätzliches Bleichmittel mit in die Waschmaschine geben. Das Bleichen bietet einen Schutz vor unschönen Grauschleiern. Das Trocknen an der frischen Luft ist vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten eine gute Lösung. Je wärmer die Luft, desto schneller trocknet die Kleidung. Sind die Temperaturen etwas niedriger, kann auch eine leichte Brise die Trocknung beschleunigen. Dabei sollte man die Wäschestücke grundsätzlich mit Wäscheklammern befestigen, damit sie nicht wegfliegen. Zudem sollte die Wäsche nicht zu eng aufgehängt werden, da dies die Trocknung behindern würde. Die Luft sollte die Kleidung von allen Seiten gut erreichen können. Tatsächlich ist es auch möglich, Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine bei eisigen Temperaturen nach draussen zu hängen. Hier kommen physikalische Gesetze ins Spiel. Liegen die Temperaturen bei unter 0 °C, so gefriert die Kleidung. Es erfolgt eine sogenannte Sublimation, bei der das Wasser einen gasförmigen Zustand annimmt. Dies bedeutet, dass das Eis verdampft. Je windiger es ist, desto schneller erfolgt dieser Vorgang. Zusätzlich wird die Wäsche durch Trocknung bei Eiseskälte auch ohne Weichspüler weich. Auch die Saugfähigkeit der Wäsche wird erhöht. Das Trocknen an der frischen Luft ist bei Regenwetter allerdings nicht gut möglich. Daher sollte man immer darauf achten, dass es draussen trocken ist.

Wäsche draussen trocknen

Was sollte man noch beachten?

Bei Mietwohnungen steht häufig im Mietvertrag, dass das Trocknen der Wäsche nach der Entnahme aus der Waschmaschine in den eigenen vier Wänden nicht erlaubt ist. Aber auch im Eigenheim sollte man von dieser Variante eher Abstand nehmen. Dies liegt daran, dass sich die Feuchtigkeit im Raum sammelt und es so vermehrt zu Schimmelbildung kommen kann. Zudem bildet die Wäsche schnell einen muffigen Geruch. Daher sollte man auf vorgenannte Alternativen zurückgreifen, um seine Wäsche zu trocknen. Eine weitere Alternative bietet noch ein möglicher Schuppen oder auch ein Estrich. Nur wer keine Möglichkeit hat, seine Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine anderswo zu trocknen, der kann auch die eigenen vier Wände nutzen. Dafür sollte man aber den trockensten und grössten Raum auswählen. Zudem sollten die Fenster nach Möglichkeit zwischendurch geöffnet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Um die Trocknung zu unterstützen, kann man zudem noch einen Ventilator aufstellen. Weiter sollten die Räume immer gut beheizt sein. Wäsche kann zudem auch einzeln auf dem Heizkörper getrocknet werden. Dabei sollte sie nicht direkt auf der Heizung liegen, sondern etwas Abstand halten. Hier kann es hilfreich sein, sie auf einen Bügel zu hängen. Bügelfeste Kleidung kann auch mithilfe eines Bügeleisens getrocknet werden. Aber auch die Verwendung eines Föhns kann das Trocknen der Kleidung beschleunigen. Der warme und starke Luftstrom sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit schnell aus den Kleidungsstücken entweicht. Komplett nasse Kleidung wird damit allerdings nicht sehr schnell trocken. Geeignet ist der Föhn für nasse Stellen oder bereits vorgetrocknete Kleidung und kleinere Kleidungsstücke. Ein Tipp für das Trocknen von Jeans ist im Übrigen, sie nicht über die Leine zu hängen, sondern sie kopfüber an den Beinen an der Leine zu befestigen. Dies sorgt für eine bessere Luftzirkulation. Grundsätzlich ist die Trocknung eines Kleidungsstücks auch abhängig von der Materialbeschaffenheit. Synthetische Stoffe trocknen immer etwas schneller als beispielsweise reine Baumwolle oder Wolltextilien. Auch wird die Trocknung erleichtert, wenn Wäschestücke zuvor mit einer höheren Schleuderzahl in der Waschmaschine geschleudert wurden. Dadurch wird schon ein Grossteil der Feuchtigkeit aus der Kleidung geschleudert. Allerdings darf nicht jedes Kleidungsstück stark geschleudert werden. Vor allem Naturfasern sind empfindlich und können im Zweifel schrumpfen.

Weitere Tipps

Grundsätzlich sollte man dunklere Wäsche nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Zwar sorgt die Sonnenwärme dafür, dass die Wäsche schneller trocknet. Sie kann aber auch die Farben ausbleichen. Zudem kann das Gewebe Schaden nehmen. Das Wäschetrocknen im Tumbler kann verkürzt werden, wenn man mit der nassen Wäsche ein trockenes Handtuch in die Trommel gibt, das einen Teil der Feuchtigkeit aufnimmt. Kleidungsstücke sollten, bevor man sie nach dem Waschen aufhängt, immer einmal ausgeschüttelt und in Form gebracht werden. Sie sollten zudem gut ausgebreitet aufgehängt werden und nicht mehr verknotet sein. Bei Blusen, Hemden oder Jacken empfiehlt es sich, diese auf einen Kleiderbügel zu hängen. Röcke können am Bund mit einer Klammer befestigt werden. Strickwaren sollten eher liegend trocknen. Dafür legt man sie am besten auf ein ausgebreitetes Frotteetuch. Zudem sollten die Kleidungsstücke immer auf links gedreht sein, damit die Farben geschont werden. Dies gilt für das Trocknen, aber auch schon für das Waschen in der Waschmaschine. Das schnelle Aufhängen der Wäsche nach dem Waschgang in Waschmaschinen verhindert im Übrigen, dass sich zu starke Knitterfalten bilden. Wäsche, die lange trocknen muss, sollte möglichst früh gewaschen und aufgehängt werden. Zudem ist es hilfreich, zuerst die grossen Teile aufzuhängen und dann die kleineren dazwischen zu platzieren.

Wäsche aufhängen

Die Folgen einer falschen Trocknung

Pro Wäscheladung, die man zum Trocknen aufhängt, entweichen zwischen zwei und vier Liter Wasser. Wird Wäsche nach dem Waschen in der Waschmaschine nicht richtig getrocknet, kann dies nicht nur unangenehme Gerüche mit sich bringen, sondern auch für die Gesundheit schädliche Folgen haben. Vor allem für Asthmatiker, Allergiker oder Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung kann dies zu Beschwerden führen. Das liegt daran, dass sich Schimmelsporen bilden können. Sie können aber auch bei gesunden Menschen Folgen haben. Typische Beschwerden sind hier Halsschmerzen, Atemprobleme, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Neurodermitis, Schleimhautreizungen und Magen-Darm-Probleme. Bei einer Trocknung im Freien ist ferner zu beachten, dass sich Pollen und Gräser in der Kleidung verfangen und allergische Reaktionen auslösen können. Daher sollte man auf das Trocknen im Freien verzichten, wenn Personen im Haushalt leben, die unter Allergien leiden.