Mit MyBluePlanet zu noch grösserem Einsatz für die Umwelt

Zeit zu handeln

Den Grundstein von MyBluePlanet legte Daniel Lüscher 2006. Auf einer Reise nach New York sah er die Dokumentation «An inconvenient truth». Der Film mit dem ehemaligen amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore zeigt die Folgen des Klimawandels und somit die riesige Gefahr, die von ihm ausgeht. Daniel Lüscher war klar: Es war Zeit zu handeln. Als er zurück in der Schweiz war, trommelte er Freunde und Bekannte zusammen und sammelte innerhalb von zwei Wochen genügend Geld, um «An inconvenient truth» eine Woche lang gratis in Winterthurer Kinos zu zeigen. So konnte Daniel Lüscher mehr als 30’000 Menschen die Gefahr der globalen Erwärmung vor Augen führen und ihnen so denselben Anstoss zum Handeln geben, den er selbst erfahren hatte. Sein Plan funktionierte: Die Idee der Gratis-Vorstellungen des Dokumentarfilms wurde in Schaffhausen und Zug übernommen. Zahlreiche Volunteers meldeten sich, und gemeinsam wurde die Klimaschutzbewegung MyBluePlanet gegründet.

MyBluePlanet seit 2007 jedes Jahr im November 1000 Bäume verschenkt.

Stetiges Wachstum durch lokale Projekte

2007 organisierte MyBluePlanet diverse Aktionen, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Während des ganzen Jahres lief eine von den Aktivisten organisierte ÖV-Plakatkampagne in den Stadtbussen von Winterthur. Das Ziel war, damit Menschen zum Nachdenken anzuregen. Im März 2007 verteilte MyBluePlanet in Winterthur 1000 DVDs des Dokumentarfilms «An inconvenient truth» gratis an die Bevölkerung. Zum gleichen Zeitpunkt entstand eine neue Projektidee: Für jede verwirklichte Klimaschutzidee sollte fortan ein Baum gepflanzt werden. Und um die Aktion zu festigen, verschenkt MyBluePlanet seit 2007 jedes Jahr im November 1000 Bäume. An der Zürcher Hochschule Winterthur veranstaltete MyBluePlanet zudem einen Projektwettbewerb über nachhaltige Diplomarbeiten.

Mitglieder und Projekte in der ganzen Schweiz

Von da an verbreitete sich MyBluePlanet in der ganzen Schweiz, blieb aber regional verankert und ist es noch heute. 2008 organisierte die Bewegung ein Klimaschutzsymposium mit den Gemeindepräsidenten der Region Winterthur und dem Stadtrat von Winterthur. Dabei wurde über die Möglichkeiten diskutiert, den Klimaschutz in den Gemeinden gemeinsam umzusetzen. Im gleichen Jahr fand eine Corporate-Volunteering-Aktion mit der AXA Winterthur statt. Am ersten «Blueday» 2008 bedankten sich blaue Samichläuse bei der Bevölkerung für ihr umweltfreundliches Verhalten. Auch diese Aktion wurde zur Tradition und wird seither jährlich durchgeführt.

Einige Zeit später führte MyBluePlanet die erste nationale Kampagne durch. Mit Bike4Car konnten Interessierte zwei Wochen lang gratis mit einem E-Bike fahren. Einzige Bedingung: Sie durften während dieser Zeit das Auto nicht benützen. Die nationale Aktion hatte laut einer Umfrage einen messbaren Effekt auf das Fahrverhalten der Teilnehmenden: Sie fahren heute weniger Auto und tendieren zum E-Bike.

MyBluePlanet_LOGO
My Blue Planet

Und heute?

Heute besteht die Geschäftsstelle der Klimaschutzbewegung aus einem Team von fünf Mitarbeitenden. Die grosse Community aus Volunteers befindet sich überall in der Schweiz verteilt und wächst stetig. Dadurch kann MyBluePlanet schweizweit Klimaschutzaktionen planen und umsetzen und dennoch lokal verankert bleiben.

Climate Actions

Als Climate Actions bezeichnet MyBluePlanet alle Aktionen, mit denen die Bevölkerung für einen nachhaltigen Lebensstil sensibilisiert wird. Eine der wichtigsten und neusten Aktionen ist die Climate-Actions-App. Die App zeigt auf, wie und wo man im Alltag das Klima schützen kann. Für verschiedene Nachhaltigkeits-Challenges werden Punkte verteilt, man kann sich mit anderen messen und höhere Levels erreichen. Das Projekt Climate Food möchte Menschen mit einer wachsenden Sammlung an klimafreundlichen Rezepten für einen klimabewussten Ernährungsstil begeistern.

My Blue Tree entstand aus der Idee, für jede verwirklichte Klimaidee Bäume zu pflanzen sowie jährlich Bäume zu verschenken. Bäume zu pflanzen, ist dabei nicht nur ein grünes Symbol, sondern auch eines fürs Klima und für uns Menschen und einheimische Tiere, denen die Bäume einen Lebensraum bieten. Eine weitere Aktion von MyBluePlanet ist der Kurzfilm-Award Less Is More. Dabei werden Kurzfilme ausgezeichnet, die den Zuschauer, die Zuschauerin mit interessanten Themen für Nachhaltigkeit sensibilisieren. Die Climate-Actions-App und die Projekte Climate Food, My Blue Tree und Less Is More sind nur einige von vielen Aktionen, die MyBluePlanet in den letzten Jahren ins Leben gerufen hat.

MyBluePlanet Meeting
Fotografin: Sandra Gygax - Klima Lunch 2020 Winterthur

Engagements

An den Engagements teilen Mitarbeitende von MyBluePlanet ihr Fachwissen und geben Hilfestellung zur Umsetzung von Klimaschutzprojekten in Schulen, Berufsschulen und Unternehmen. So ist die Klimaschule ein Programm, das über vier Jahre hinweg in Schulen gelehrt werden kann. Das Climate Lab stellt einen zweitägigen Workshop für Lernende dar. Auch unsere Lernenden bei Schulthess werden diesen Workshop absolvieren. Im Projekt I am Pro Snow arbeitet MyBluePlanet mit Skigebieten, Liftbesitzern und Skihütten zusammen mit dem Ziel, alternative Energiegewinnung zu fördern. Unter dem Projektnamen Climate Event hilft die Klimaschutzorganisation mit einem Dreijahresplan Festivals und anderen Events, klimafreundlicher zu werden.

Kodex

MyBluePlanet hat einen klar definierten Verhaltenskodex. Der erste Punkt des Kodex ist, dass lokal gehandelt wird, um dem globalen Thema Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Die Organisation will nicht die ganze Welt verändern, sondern ihr direktes Umfeld. Reduzieren ist für MyBluePlanet wichtiger als Kompensieren: Die Klimaschutzbewegung möchte mit ihrem Handeln eine effektive Treibhausgasreduktion bewirken. Durch ihre Tätigkeit sowie ihre Aktionen und Engagements möchte MyBluePlanet eine Vorbildfunktion einnehmen und möglichst viele Menschen zur Nachahmung anregen. Die Klimaschutzorganisation ist absolut unabhängig: Sie ist an keine Parteien, Organisationen oder Institutionen gebunden und steht nicht im Wettbewerb mit anderen Organisationen. Und als letzter Punkt des Kodex verfolgt MyBluePlanet keinen finanziellen Profit. Alle erwirtschafteten Mittel durch Partner, Spenden, Corporate Volunteering und direkter Unterstützung werden für Klimaschutzprojekte eingesetzt.

MyBluePlanet
My Blue Planet

Was bedeutet es für Schulthess, Mitglied von My Blue Planet zu sein?

Durch unsere Mitgliedschaft bei MyBluePlanet erhalten wir die Möglichkeit, uns an exklusiven Events oder Workshops mit anderen nachhaltigen Unternehmen und Einzelpersonen zu vernetzen. Wir sind als Teil von MyBluePlanet auch Teil einer starken Community für den Klimaschutz. Und vor allem ermöglicht Schulthess mit dem Mitgliederbeitrag die schweizweite Umsetzung der Aktionen und Engagements von MyBluePlanet und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz.