Waschmaschine am Warmwasser anschliessen und Kosten sparen

Waschmaschine am Warmwasser anschliessen und Kosten sparen

Wer einen Wäschetrockner oder eine Waschmaschine kaufen möchte, achtet immer sehr darauf, dass die neuen Geräte möglichst wenig Energie verbrauchen. Bei einer Waschmaschine spielt zudem der Wasserverbrauch eine wichtige Rolle. Wasser ist zwar in den meisten Fällen nicht so teuer wie Strom, aber je höher der Wasserverbrauch ist, desto mehr Energie muss zur Erwärmung eingesetzt werden. In den Waschmaschinen erfolgt die Erwärmung des Wassers immer auf elektrischer Weise. Deshalb macht es schon einen Unterschied, ob nur etwa zehn Liter Leitungswasser oder vielleicht doch 20 Liter erhitzt werden müssen. Da wäre es eigentlich vorteilhaft, wenn die Waschmaschine von vornherein mit warmem Wasser betrieben wird. Dazu muss das Gerät am Warmwasser angeschlossen werden. Doch ob dies bei allen Waschmaschinen möglich ist und worauf geachtet werden muss, sollte zunächst etwas näher betrachtet werden.

In den Waschmaschinen erfolgt die Erwärmung des Wassers immer auf elektrischer Weise.

Welche Waschmaschinen können am Warmwasser angeschlossen werden?

Die Überlegungen sind dahingehend, dass der grösste Energieverbrauch einer Waschmaschine durch das Aufheizen des Wassers anfällt. Wäre das Wasser schon warm, bevor es in die Maschine gelangt, könnte sehr viel Strom gespart werden. Allerdings ist es nicht so einfach möglich, Waschmaschinen mit warmem Wasser zu betreiben. Der Grund dafür ist, dass das Wasser, das mit anderen Wärmeerzeugern erhitzt wird, eine zu hohe Temperatur aufweist. Beispielsweise hat das Wasser in einem Boiler der Zentralheizung eine Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius. In dem Fall wäre es nicht mehr möglich, Wäsche mit 30 oder 40 Grad Wassertemperatur zu waschen. Dadurch entstehen Schäden an der Wäsche. Sie verfärbt sich oder läuft stark ein. Aus diesem Grund sollte eine konventionelle Waschmaschine niemals am Warmwasser angeschlossen werden.

Spezielle Waschmaschinen für Warmwassernutzung

Wer eine Waschmaschine kaufen möchte, die sich mit einem Warmwasseranschluss nutzen lässt, sollte auf einige wichtige Dinge achten. Derartige Geräte sind zumeist mit zwei Anschlussschläuchen ausgestattet. Einer der Schläuche wird an den herkömmlichen Wasseranschluss angebracht. Der zweite Zulauf ist für den Warmwasseranschluss vorgesehen. Der Anschluss gelingt jedoch nur dann, wenn sich an der Warmwasserleitung ebenfalls ein zusätzlicher Wasserhahn befindet. Eventuell muss zuvor einer installiert werden. Der Aufwand dafür ist jedoch gering.

Bei der Installation der Waschmaschine wird gleich festgelegt, dass die Maschine sowohl mit einem Kaltwasser- als auch mit einem Warmwasserzulauf ausgestattet und angeschlossen ist. Moderne Maschinen nutzen für Waschvorgänge, die mit einer Temperatur von weniger als 60 Grad Celsius erfolgen, den Kaltwasserzulauf und erwärmen das Wasser konventionell mit dem integrierten Heizstab. Wird eine höhere Temperatur eingestellt, läuft das Wasser aus dem Warmwasserzulauf ein. Die Elektronik der Maschine regelt den Wasserzulauf automatisch.

Es gibt jedoch auch Waschvollautomaten, die mit einer integrierten Mischbatterie ausgestattet sind. Diese nutzen ebenfalls bei niedrigen Waschtemperaturen den Warmwasserzulauf. Das Verfahren läuft folgendermassen ab: Zunächst wird etwas kaltes Wasser in die Maschine einlaufen. Dann erfolgt der Zulauf vom Warmwasseranschluss. Auf diese Weise wird die gewünschte Temperatur sehr präzise eingestellt. Eine solche Funktion ist besonders praktisch, weil dadurch keine elektrische Energie zur Wassererwärmung mehr benötigt wird. Es wird in dem Fall nur noch Strom für den Betrieb des Motors gebraucht. Der Verbrauch ist jedoch sehr gering.

Waschnaschine anschliessen am Warmwasser
Waschmaschine mit Mehrbereichszulauf

Waschmaschine mit Mehrbereichszulauf

Es gibt auch Waschvollautomaten, die mit verschiedenen Wasserquellen betrieben werden können. Neben dem Warmwasseranschluss kann eine solche Maschine Wasser aus dem Brunnen oder sogar aus dem Regenauffangbehälter zum Waschen nutzen. Meistens wird das Wasser für den Vorwaschgang oder Ähnliches genutzt. Je nach Wasserqualität kann es auch für den Hauptwaschgang verwendet werden.

Eine solche Funktion bietet gleich zwei entscheidende Vorteile. Zum einen wird weniger kostbares Leitungswasser verbraucht. Dadurch werden Kosten gespart und die Umwelt entlastet. Zudem ist Regenwasser sehr viel weicher als Leitungswasser. Dem Wasser im öffentlichen Leitungssystem werden diverse Mineralien und Substanzen beigemischt, um es keimfrei zu halten. Dadurch weist es eine grosse Härte auf. Je härter das Wasser ist, desto mehr Waschmittel ist erforderlich, um es weicher zu machen. Da das Regenwasser jedoch sehr weich ist, kann Waschpulver gespart werden. Auch dadurch lassen sich Kosten sparen, weil das Waschmittel für deutlich mehr Waschladungen ausreicht. Zudem wird das Abwasser weniger belastet. Auch das ist ein Gewinn für die Umwelt.

Eine solche Waschmaschine wird oftmals im gewerblichen Bereich genutzt. Es gibt jedoch auch schon zahlreiche private Haushalte, die sich für eine sparsame Maschine entscheiden. Sofern weniger Wasser, Energie und Waschmittel gebraucht werden, macht sich der etwas höhere Anschaffungspreis auf jeden Fall bezahlt. Zudem wird das gute Gewissen gestärkt, wenn durch das Waschen die Umwelt nicht mehr so stark belastet wird.

Wann lohnt sich eine Waschmaschine mit Warmwasserzulauf?

Jeder, der einen Waschturm, einen Wäschetrockner oder eine neue Waschmaschine kaufen möchte, achtet zumeist in erster Linie auf den Anschaffungspreis. Doch da die Energiepreise kontinuierlich steigen, ist es vorteilhaft, auch einen Blick auf die Betriebskosten zu werfen. Bei einem hohen Wasser- und Energieverbrauch fallen im Laufe der Jahre hohe Kosten an. Daher ist es schon eine Überlegung wert, sich für ein besonders sparsames Gerät zu entscheiden. Zumindest sind die Betriebskosten dann interessant, wenn das Gerät oft im Betrieb ist.

In einem Single-Haushalt wird der Waschvollautomat meistens nur alle paar Tage benötigt. In grösseren Familien sieht es schon deutlich anders aus. In der Regel benötigt eine Familie mit zwei Kindern täglich die Hilfe einer Waschmaschine. In solchen Fällen ist es schon günstiger, sich für ein sparsames Gerät zu entscheiden. Je nach Modell, Beladung und Waschtemperatur beträgt der jährliche Stromverbrauch einer modernen Waschmaschine zwischen 200 und 400 kW/h. Daher fallen Stromkosten von etwa CHF 65 bis 130 pro Jahr für das Waschen an. Bei diesen Angaben handelt es sich jedoch eher um theoretische Werte, weil durchschnittlich von 220 Waschgängen im Jahr ausgegangen wird. Familien mit Kindern wissen sicherlich, dass in den meisten Fällen deutlich mehr Waschladungen anfallen. Für die Erwärmung des Wassers werden jedoch mehr als 90 Prozent der Energie verbraucht. Der Motor für den Antrieb der Waschtrommel verbraucht nur einen Bruchteil des Stroms.

Bei dieser Gelegenheit sollte vielleicht auch ein kleiner Hinweis auf die modernen Öko-Waschprogramme erfolgen. Diese sind sehr beliebt und werden auch von zahlreichen Hausfrauen und Hausmännern genutzt. Doch das Sparpotenzial hält sich in Grenzen und ist eher imaginär. Das liegt daran, dass ein Öko-Programm meistens sehr lange dauert. Dabei wird zwar etwas weniger Wasser benötigt, aber dieses muss über einen langen Zeitraum auf der gewünschten Temperatur gehalten werden. Der Unterschied beim Stromverbrauch ist nicht gross, sofern eine geringe Wassermenge über einen langen Zeitraum erwärmt oder etwas mehr Wasser kurzfristig aufgewärmt wird. Deshalb ist ein Gerät mit einem Warmwasseranschluss die deutlich bessere Lösung, um langfristig den Energieverbrauch zu senken.

Es kommt auf die Wärmequelle an

Eine Warmwasserversorgung für die Waschmaschine lohnt sich jedoch nicht immer. Falls das Wasser zuvor in einem Boiler oder mit einem Durchlauferhitzer auf Temperatur gebracht werden muss, bietet der Warmwasserzulauf an der Maschine keinen Vorteil. Denn auch in diesen Geräten erfolgt die Erwärmung mit elektrischer Energie. Daher macht es keinen Unterschied, ob das Wasser in einem Boiler oder mit dem Heizstab in der Waschmaschine erhitzt wird. In solch einem Fall kann die Waschmaschine sogar noch etwas besser im Bereich der Energiebilanz abschneiden. In dem Gerät wird immer nur so viel Wasser aufgewärmt, wie für einen Waschgang erforderlich ist. In einem Boiler ist die Menge meistens deutlich höher, weil der Wasservorrat bereits vorsorglich erhitzt wird.

Anders sieht es jedoch aus, wenn die Warmwasserversorgung über eine Heizung erfolgt. Diese verbraucht zwar auch Energie in Form von Öl oder Gas, aber dieses ist in der Regel günstiger als elektrische Energie. Allerdings sind die Vorteile nicht besonders gross. Die Maschine müsste dann wahrscheinlich mehrere Jahrzehnte halten, damit sich die Ersparnis wieder amortisiert.

Besonders interessant ist es, wenn die Wärme durch Solarpanels auf dem Dach erzeugt wird. In dem Fall muss es sich jedoch um einen Solarkollektor und nicht um eine Fotovoltaikanlage handeln. In den Kollektoren wird das Wasser auf dem Dach durch die Sonnenenergie erwärmt und in den Vorratsbehälter der Heizungsanlage gepumpt. Auf diese Weise wird Brauchwasser erwärmt, ohne dass dafür zusätzliche Energiekosten anfallen. Sollte die Sonne über einen längeren Zeitraum nicht intensiv genug scheinen, um das Wasser ausreichend zu erhitzen, sorgt die Heizung für warmes Wasser. Auf diese Weise wird die Warmwasserversorgung gewährleistet.

Theoretisch ist die Warmwassererzeugung auch mit einer Fotovoltaikanlage möglich. Insbesondere dann, wenn es einen elektrischen Wärmeerzeuger gibt, der mit dem Strom aus der Sonnenenergie betrieben wird. Technisch wäre das durchaus möglich. In der Praxis wird diese Methode jedoch nur sehr selten genutzt. Zum einen sind für eine solche Anlage mit der dazugehörenden Technik hohe Investitionen erforderlich. Zum anderen könnte nur dann die Waschmaschine betrieben werden, wenn die Sonne ausreichend stark strahlt.

Warmes Wasser mit alternativen Energiequellen erzeugen

Zunehmend kommen Wärmepumpen zum Einsatz. Bei dieser Technik werden lange Sonden tief ins Erdreich eingeführt, um die Wärme aus tieferen Erdschichten zum Heizen oder für die Warmwasseraufbereitung zu nutzen. Der grösste Vorteil dieser modernen Technik besteht darin, dass die natürliche Erdwärme fast überall genutzt werden kann. Im Gegensatz zur Solarthermie ist sie nicht vom aktuellen Wetter abhängig. Es spielt keine Rolle, ob der Himmel bewölkt ist oder welche Lufttemperatur gerade gemessen wurde. Die Erdwärme ist in bestimmten Schichten immer gleich. Daher lässt sie sich auch so gut nutzen. Es handelt sich um einen zuverlässigen Wärmelieferanten, der nahezu von jedem genutzt werden kann. Der einzige Nachteil besteht in den hohen Investitionskosten für eine solche Anlage. Ist sie jedoch in Betrieb, dann fallen kaum noch weitere Kosten zur Wartung und Pflege an.

Weitere interessante Alternativen stellen die Fernwärmeanlagen dar. Dazu wird meistens die Abwärme, die von grösseren Industriebetrieben erzeugt wird, zum Heizen sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Dadurch wird eine Energieverschwendung vermieden und die Wärme kann sinnvoll eingesetzt werden. Es gibt inzwischen diverse Betriebe wie Kraftwerke, Stahlkonzerne und viele andere Unternehmenszweige, die sehr viel Abwärme produzieren. Bevor heisses Kühlwasser in die Flüsse geleitet wird und dort ein Fischsterben auslöst, kann es sinnvoll zum Heizen von privaten und gewerblichen Wohnungen genutzt werden. 

Wärmepumpe im Garten
Zunehmend kommen Wärmepumpen zum Einsatz

Worauf kommt es insbesondere an?

Im Gegensatz zu einem Wäschetrockner wird bei der Waschmaschine am meisten Energie verbraucht, um das Waschwasser auf die gewünschte Temperatur aufzuheizen. Der Verbrauch an Energie lässt sich bei diesem Vorgang nicht senken, da er von physikalischen Gesetzen abhängig ist. Die Frage ist nur, welche Energiequelle zur Erwärmung des Wassers genutzt werden kann. Lässt sich in einem Gebäude das Wasser ohne elektrische Energie aufheizen, macht es im allgemeinen Sinn, sich für eine Waschmaschine mit integriertem Warmwasserzulauf zu entscheiden. Stehen jedoch ausschliesslich elektrisch betriebene Heizmöglichkeiten wie Boiler oder Durchlauferhitzer zur Verfügung, lohnt sich die Anschaffung solcher Waschmaschinen nicht.

Sofern Solarkollektoren oder sogar eine Wärmepumpe verfügbar sind, dann sollte die neue Waschmaschine unbedingt mit einem Warmwasserzulauf ausgestattet sein. Je nach Intensität der Nutzung lassen sich damit mehr als CHF 100 an Stromkosten im Jahr einsparen. Bei einer häufigen Nutzung der Waschmaschine sind die Einsparungen dementsprechend höher. Werden Waschmaschinen mit warmem Wasser betrieben, entsteht noch ein zusätzlicher Vorteil, der ebenfalls von Bedeutung sein kann: Die Dauer des Waschgangs ist erheblich kürzer, weil keine Zeit zur Erwärmung des Wassers anfällt. Während des Waschgangs muss das Wasser auch nicht mehr nachgeheizt werden. Daher ist die Wäsche schneller fertig. Die zum Teil endlos lange andauernden Öko-Programme sind in dem Fall überflüssig.